Entwicklung des PlusBus in Brandenburg
Namensgeber für den PlusBus ist der Mitteldeutsche Verkehrsverbund (MDV). Dieser hat den PlusBus im Dezember 2013 als Qualitätsprodukt und zur Netzergänzung des Bahnverkehrs eingeführt. Im Ergebnis eines Abstimmungsprozesses zwischen dem VBB und dem MDV können auch Brandenburger Buslinien unter dem bereits eingeführten Markennamen fahren. Auch das PlusBus-Signet wird einheitlich für die Fahrgastinformation in beiden Verbünden genutzt.
Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2014 starteten die ersten drei Linien im Landkreis Potsdam-Mittelmark als PlusBus Hoher Fläming. Damit wurde die Marke PlusBus in Brandenburg eingeführt und bildet den Auftakt für eine verbundweite Umsetzung.
Das PlusBus-Konzept
Fast jeder Ort ist mit dem Bus erreichbar. Doch was heißt das konkret? Die Standards für die Erreichbarkeit werden durch die Nahverkehrspläne der Landkreise vorgegeben. In der Regel richten sich die Mindeststandards nach der Anzahl der Einwohner, berücksichtigt wird oft auch die Funktion einer Stadt, z. B. als Ober- oder Mittelzentrum. Vorgegeben werden meistens die Anzahl der Fahrten, ohne Angaben zur Vertaktung und zu Mindestübergangszeiten beim Umstieg auf die Bahn.
Die wichtigste Bedeutung für den Busverkehr in Brandenburg hat der Schülerverkehr. In fast jeder noch so kleinen Siedlung in Brandenburg wohnt auch mindestens ein Schüler. Diese müssen oft mit dem Bus zu den unterschiedlichsten Schultypen fahren. Daraus ergibt sich eine komplexe Netzstruktur, die von der Linienführung auf die Schülerströme und von der Fahrplangestaltung auf die Schulanfangs- und -endzeiten ausgerichtet ist. In der Folge wird das Angebot zwischen 7.00 und 8.00 Uhr und zwischen 12.00 und 16.00 Uhr erbracht. Die Linien bedienen nacheinander viele Orte und Ortsteile, um eine möglichst hohe Flächenerschließung zu erreichen. Insgesamt ergibt sich dadurch ein großer Verkehrsbedarf, in dessen Ergebnis in Brandenburg viele Busse über lange Distanzen fahren und zum Teil große Umwege in Kauf genommen werden müssen. Für Fahrgäste heißt das hoher Verkehrsbedarf und vor allem Zeitverluste.
Doch ist dieses Angebot auch für andere Zielgruppen nutzbar? Für den Pendler, der auch abends wieder nach Hause muss, für die Schülerin, die am Nachmittag einer Freizeitbeschäftigung nachgehen will? Für einen Einkauf nach der Schule oder der Besorgung in der Stadt? Was ist in den Ferien? Verstehen potenzielle Zielgruppen überhaupt den Schülerfahrplan, der sich aus der komplexen Netzstruktur ergibt? Für neue Fahrgastgruppen wird ein klar strukturiertes und damit leicht verständliches Angebot benötigt, das sich nicht an einer Zielgruppe orientiert, sondern offen und transparent konzipiert werden muss.
Das PlusBus-Konzept kann nicht für alle Buslinien, aber für ausgewählte Relationen auf den Hauptachsen und damit für einen großen Teil im ländlichen Raum das Angebot verbessern sowie die Voraussetzung zur Gewinnung neuer Kund*innen schaffen.
Die Grundgedanken des PlusBus-Konzeptes sind: eine direkte, schnelle Linienführung sowie die Verbindung von regionalen Zentren. Die weiteren Kriterien werden hier näher erläutert.