Nachnutzung von Empfangsgebäuden

Die Ideen für Nutzungskonzepte sind so vielfältig wie die Menschen, die sich entschließen, alten verfallenen Empfangsgebäuden wieder Leben einzuhauchen und zur Attraktivitätssteigerung der Region bzw. des Ortes beizutragen. Allerdings ist das Nutzungskonzept natürlich auch von der Lage und damit verbundenen Ein- und Aussteigerzahlen des SPNV, der baurechtlichen Situation sowie der Größe der Empfangsgebäude abhängig.

Ein Nutzungskonzept wird von den Akteuren und dem Bedarf vor Ort entwickelt. Oftmals stärken die Nutzungen das regionale Identifikationsgefühl, den Tourismus und dienen als historisch gewachsene Begegnungsorte.

Die folgende Auflistung von Best-Practice-Beispiele soll Eigentümerinnen und Eigentümer von Empfangsgebäuden inspirieren und motivieren.

Die Bildung einer Genossenschaft kann rechtliche und finanzielle Vorteile bieten und ruft oftmals bürgerschaftliches Engagement und Akzeptanz hervor – beides sind wichtige Bausteine für die Revitalisierung eines Empfangsgebäudes am Bahnhof.

Die Lage des Bahnhofs spielt eine wichtige Rolle für die Nutzungsentscheidung – es gibt eine Abhängigkeit zwischen Lage, Größe und Nutzung.

Bei der Nutzung durch Event- und Kulturveranstaltungen werden die Empfangsgebäude oft über die Ortsgrenzen hinaus bekannt. Eine Zusammenarbeit von Kommunen und Besitzern ist erforderlich.

Zentrale Lage | größere Ortschaft | hohes Fahrgastaufkommen

Bei Bahnhöfen, die sich in zentraler Lage in einer größeren Ortschaft befinden, kommen die Empfangsgebäude insbesondere für gewerbliche Nutzungen im Bereich des Reisendenbedarfs (z. B. Bäckerei, Kiosk, Imbiss) infrage, da dies einen wirtschaftlichen Betrieb ermöglicht. Die meist hohen Fahrgast- und Passantenzahlen stellen ein ausreichend großes Kundenpotenzial dar.

Randlage | kleinere Ortschaft | geringes Fahrgastaufkommen

Bei Bahnhöfen, die sich am Rand kleinerer Ortschaften befinden, sollte das Nutzungskonzept so gewählt werden, dass die Kunden dafür auch weitere Wege in Kauf nehmen. Dies können touristische Angebote, Event- und Kulturveranstaltungen, Beherbergungs- oder Sportangebote sein. Vielfach werden kleinere Bahnhöfe auch als Wohn- und Büroraum genutzt.

Best-Practice Beispiele aus anderen Regionen

Das Bahnhofsgebäude von Sangerhausen nach der Sanierung im Jahr 2018.
© VBB
Das Bahnhofsgebäude von Lutherstadt Eisleben nach der Sanierung im Jahr 2018.
© Agentur Bahnstadt

Empfangsgebäude Wolmirstedt

Sachsen-Anhalt

Das Bahnhofsgebäude von Leutkirch vor der Sanierung.
© Leutkircher Bürger-Bahnhof eG

Empfangsgebäude Leutkirch

Baden-Württemberg

Empfangsgebäude Dresden Klotzsche

Sachsen

Empfangsgebäude Bautzen

Sachsen