Pilotprojekt „Modulares Fahrradparken“: 14 Brandenburger Modellvorhaben vorgestellt

Mit einem innovativen Pilotprojekt unterstützt das Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung die Brandenburger Kommunen dabei, unkompliziert sichere Fahrradabstellanlagen im Modularbau und in Holzbauweise zu errichten. Für Planung und Bau von über 2.500 Stellplätzen stehen bis 2026 bis zu 14 Millionen Euro zur Verfügung. Im Rahmen einer Veranstaltung wurden heute die 14 ausgewählten Modellvorhaben in 13 Brandenburger Kommunen und die neue Wort-Bild-Marke zum Pilotprojekt vorgestellt. Den ersten Förderscheck für den geplanten Bau einer modularen Fahrradparkanlage überreichte Brandenburgs Verkehrsminister Rainer Genilke der Gemeinde Eichwalde.

Im Rahmen des Pilotprojekts „Modulares Fahrradparken“ sollen unter der neuen Wort-Bild-Marke „Radpark“ Fahrradparkanlagen an zentralen Punkten des ÖPVN in modularer, nachhaltiger Holzbauweise errichtet werden. Dabei wird ein Planungs- und Gestaltungskonzept des Verkehrsverbunds Berlin Brandenburg (VBB) umgesetzt. Ziel ist es, durch die modulare Bauweise Planungs- und Herstellungskosten zu senken und eine schnelle Umsetzung zu gewährleisten. Die Vernetzungsstelle Bike+Ride des VBB übernimmt die Betreuung des Projektes. Die Finanzierung der Vorhaben erfolgt aus dem Programm ÖPNV-Invest des Landes Brandenburg und aus dem „Sonderprogramm Stadt und Land“ des Bundes in Co-Finanzierung durch Landesmittel. Das Land Berlin unterstützt das Pilotprojekt ebenfalls. Bewilligungsbehörde für die Vorhaben im Land Brandenburg ist das Landesamt für Bauen und Verkehr.

Rainer Genilke, Minister für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg: „Brandenburg ist Fahrradland. Deshalb wollen wir den Radverkehr stärken und ihn sinnvoll mit dem umweltfreundlichen ÖPNV verknüpfen. Ein wichtiger Schlüssel dazu sind Bike+Ride-Anlagen an Bahnhöfen. Um den Bau von Fahrradparkanlagen in Brandenburg zu beschleunigen, haben wir das Pilotprojekt ‚Modulares Fahrradparken‘ ins Leben gerufen. Damit unterstützen wir Brandenburger Kommunen bei der Umsetzung sicherer, modularer Fahrradparkhäuser. Im Programm haben wir Anlagen in unterschiedlichen Größen und Funktionen. Nach dem Baukastenprinzip steht für jede Gemeindegröße und -kasse eine passende Lösung zur Verfügung. Das senkt die Planungs- und Herstellungskosten und spart Zeit. Zugleich setzen wir mit der Holzbauweise auf mehr Nachhaltigkeit. Jetzt starten wir mit der konkreten Planung der einzelnen Fahrradabstellanlagen.“

Ute Bonde, Geschäftsführerin Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB): „Ein guter; sicherer Stellplatz fürs Fahrrad am Bahnhof, flexibel nach Bedarf und nachhaltig mit Holz und Gründach gebaut – das fördert die umweltschonende und gute Partnerschaft zwischen Rad- und Bahnverkehr. Je mehr solcher ‚Beziehungen‘ es gibt, umso mehr stärken wir den Umweltverbund und damit das Klima! Das Land Brandenburg und der VBB haben mit dem ‚Modularen Fahrradparken‘ ein deutschlandweit einzigartiges Pilotprojekt auf den Weg gebracht, das es für die Radfahrenden bequemer macht und gleichzeitig ein wertvolles Vorbild für andere Regionen ist.“

Erster Förderbescheid geht an Modellkommune Eichwalde

Mit 346 neuen Stellplätzen ist am Bahnhof der Gemeinde Eichwalde der Bau einer der größten zusammenhängenden Fahrradabstellanlagen in Brandenburg geplant. Im neuen „RadPark“ soll dort ein reibungsloser Umstieg vom Fahrrad in die S8 und S46 nach Wildau, Königs Wusterhausen und Berlin ermöglicht werden. Als Modellkommune hat Eichwalde die Planungen für das modulare Bike-and-Ride-System gemeinsam mit dem VBB vorangetrieben. Das Vorhaben ist deshalb hier schon weit fortgeschritten. „Die Gemeinde Eichwalde geht bei der Umsetzung ihrer Fahrradabstellanlage mit schnellen Schritten voran. Damit ist sie ein Vorreiter in unserem Pilotprojekt und gleichzeitig ein Vorbild für die anderen Kommunen. Umso mehr freue ich mich, dass wir Eichwalde dabei mit Mitteln in Höhe von 1,6 Millionen Euro unterstützen können“, sagte Verkehrsminister Rainer Genilke bei der Übergabe des Zuwendungsbescheids an die Gemeinde Eichwalde. Die Zuwendung wird für den Bau einer Fahrradabstellanlage mit 12 Modulen und insgesamt 346 Stellplätzen für Fahrräder gewährt, darunter eine Sammelschließanlage mit 132 Stellplätzen in Doppelstockparkern, 6 Abstellplätzen für Lastenfahrräder an Bügeln sowie 208 frei zugängliche Stellplätzen. Die Dachkonstruktion soll vorwiegend aus Holz bestehen und mit einem Gründach mit Photovoltaik-Anlage ausgestattet werden. An zentraler Stelle sollen eine Fahrradreparatursäule und ein Radnetzplan angebracht werden.

 

Weitere Modellvorhaben im Pilotprojekt „Modulares Fahrradparken“

Für das Pilotprojekt wurden 14 Vorhaben in 13 Kommunen ausgewählt. Umgesetzt werden Fahrradabstellanlagen in modularer Holzbauweise neben Eichwalde in folgenden Städten und Gemeinden:

Angermünde (Bahnstation Angermünde, Ostseite)

Geplant wird der Standort an der Ostseite des Bahnhofs Angermünde. In der Stadt Angermünde sollen insgesamt 146 Radabstellplätze, darunter 68 gesicherte Stellplätze in einer Sammelschließanlage, 72 offene Stellplätze und 6 Sonderstellplätze in 6 Modulen gebaut werden.

Anschlüsse an das VBB-Verkehrsnetz: RE3, RB61, RB62, RB66

Bad Belzig (Bahnhof, südlich des EG)

Der „RadPark“ in der Stadt Bad Belzig erhält insgesamt 62 Radabstellplätze, darunter 58 gesicherte Stellplätze in einer Sammelschließanlage und 4 Sonder-Stellplätze in 3 Modulen.

Anschlüsse an das VBB-Verkehrsnetz: RE7

Blankenfelde-Mahlow (2)

In der Gemeinde Blankenfelde Mahlow entstehen zwei „RadParks“:

Eine Fahrradabstellanlage mit insgesamt 250 Radabstellplätzen, darunter 88 gesicherte Stellplätze in einer Sammelschließanlage, 156 offene Stellplätze und 6 Sonder-Stellplätze in 7 Modulen soll am Bahnhof Blankenfelde (Ostseite) gebaut werden.

In Dahlewitz (Bahnhof, Ostseite) in Blankenfelde-Mahlow ist eine Radabstellanlage mit 2 Modulen und insgesamt 72 Plätzen, darunter 44 gesicherte Stellplätze in einer Sammelschließanlage und 28 offene Stellplätze, geplant.

Anschlüsse an das VBB-Verkehrsnetz: S2, RE8, RB24

Cottbus (Hauptbahnhof, Südseite)

Am Hauptbahnhof der Stadt Cottbus wird ein „RadPark“ bestehend aus insgesamt 5 Modulen mit insgesamt 190 Radabstellplätzen, darunter 88­ gesicherte Stellplätze in einer Sammelschließanlage, 96­ offene Stellplätze und 6 Sonder-Stellplätze umgesetzt.

Anschlüsse an das VBB-Verkehrsnetz: RE1, RE2, RE13, RE18, RB46, RB49, RB65, RB92 

Falkensee (Bahnhof Falkensee, Südseite)

Eine Vergrößerung des geplanten „RadPark“ auf 12 Module mit insgesamt 458 Radabstellplätzen ist in der Diskussion. Die genaue Ausgestaltung wird derzeit geprüft. 

Anschlüsse an das VBB-Verkehrsnetz:RE2, RE6, RE8, RB10, RB14

Hoppegarten (Bahnstation Hoppegarten, Südseite)

Gebaut wird in der Gemeinde Hoppegarten eine Radabstellanlage mit insgesamt 264 Radabstellplätzen, darunter 132 gesicherte Stellplätze in einer Sammelschließanlage und 132 offene Stellplätze in 6 Modulen.

Anschlüsse an das VBB-Verkehrsnetz: S5

Neuenhagen bei Berlin (Bahnstation Neuenhagen, Südseite)

Geplant werden in der Gemeinde Neuenhagen bei Berlin insgesamt 220 Radabstellplätze, darunter 88 gesicherte Stellplätze in einer Sammelschließanlage, 132 offene Stellplätze in 7 Modulen. Hier wird in der aktuellen Planung ein integrierter Unterstand für die Bushaltestelle mit bedacht.

Anschlüsse an das VBB-Verkehrsnetz: S5

Potsdam (Bahnhof Potsdam Hbf, Südseite)

Der „RadPark“ der Stadt Potsdam wird mit 7 Modulen und insgesamt 206 Radabstellplätzen, darunter 88 gesicherte Stellplätze in einer Sammelschließanlage, 112 offene Stellplätze und 6 Sonder-Stellplätze, gebaut.

Anschlüsse an das VBB-Verkehrsnetz: S7, RB33, RB23, RB22, RB21, RB20, RE1 

Sachsenhausen (Stadt Oranienburg, Bahnhof Sachsenhausen, Ostseite)

In Sachsenhausen wird ein „RadPark“ mit 1 Modul und insgesamt 44 gesicherten Stellplätzen in Sammelschließanlagen umgesetzt.

Anschlüsse an das VBB-Verkehrsnetz: RB12

Waßmannsdorf (Gemeinde Schönefeld, Bahnhof Waßmannsdorf, Ostseite)

Für den neuen „RadPark“ Waßmannsdorf werden in 6 Modulen insgesamt 178 Radabstellplätze errichtet, darunter 88 gesicherte Stellplätze in einer Sammelschließanlage, 84 offene Stellplätze und 6 Sonder-Stellplätze. 

Anschlüsse an das VBB-Verkehrsnetz: S45, S9

Werder/Havel (Bahnhof Werder, Südseite)

­In der Stadt Werder/Havel entstehen insgesamt 374 Radabstellplätze, darunter 176 gesicherte Stellplätze in einer Sammelschließanlage, 192 offene Stellplätze und 6 Sonder-Stellplätze in insgesamt 10 Modulen. ­

Anschlüsse an das VBB-Verkehrsnetz: RE1  

Wustermark (Bahnhof Wustermark, Südseite)

Der „RadPark“ in der Gemeinde Wustermark wird mit 6 Modulen 179 Stellplätze haben. Davon werden 77 gesicherte Stellplätze in einer Sammelschließanlage und 6 Sonderstellplätze umgesetzt, sowie 96 offen zugängliche Stellplätze.

Anschlüsse an das VBB-Verkehrsnetz: RE4, RB21

Es handelt sich bei den angegebenen Zahlen um die aktuellen Planungsstände, die je nach Fortschreiten des Projektes noch angepasst werden. Bei allen Standorten ist eine Kombination aus Photovoltaik und Gründach geplant. Die Sonderstellplätze sind unter anderem für Lastenfahrräder und Fahrradanhänger vorgesehen.